Nierenfunktionsszintigraphie

Bei der Nierenfunktionsszintigraphie erfolgt eine Darstellung der Nierendurchblutung und die Bestimmung der Nierenfunktion mittels einer schwach radioaktiven Substanz (Tc99m-MAG3), die üblicherweise in eine Armvene gespritzt wird. Es handelt sich dabei nicht um ein Kontrastmittel. Nebenwirkungen oder Allergien durch diese Substanz sind bisher nicht bekannt.

Indikationen:

  • Morphologie (Dysplasie, Ektopie, Doppelniere, Wanderniere, Hufeisenniere)
  • Bestimmung der seitengetrennten Clearance
  • Perfusionsstörungen (z.B. V.a. Infarkt)
  • intrarenale parenchymatöse Transportstörungen
  • Abklärung von Harnabflussstörungen und Reflux (z.B. Ureterabgangsstenose)
  • stumme Niere bei Röntgenuntersuchung
  • Funktionskontrolle vor/nach Operation
  • Funktionskontrolle vor/nach Chemotherapie
  • Funktionskontrolle bei Transplantatniere
  • Hämodynamisch relevante Nierenarterienstenose

Patientenvorbereitung:
Sie müssen für die Untersuchung nicht nüchtern sein.

Nierenfunktionsszintigraphie
Medikamente müssen nicht abgesetzt werden. Etwa eine halbe Stunde vor Untersuchungsbeginn sollen Sie nach Rücksprache mit uns noch eine an Ihr Körpergewicht angepasste Menge Flüssigkeit zu sich nehmen.

Bei der Frage nach einer Einengung der Nierenarterien als Ursache eines Bluthochdrucks kann es zudem erforderlich sein, ein Blutdruckmedikament (ACE-Hemmer, z.B. Captopril®) vor der Untersuchung einzunehmen. Ggf. muss an einem zweiten Untersuchungstag eine Wiederholungsszintigraphie (ohne vorherige Einnahme dieses Blutdruckmittels) durchgeführt werden.

Untersuchungsablauf:
Die Aufnahmen beginnen unmittelbar nach der Injektion der radioaktiven Substanz und dauern etwa 30 Minuten. Hierfür verwendet man eine Spezial-Kamera. Während der Untersuchung sind zwei Blutentnahmen aus einer anderen Armvene erforderlich. Unter Umständen kann auch die Injektion eines harntreibenden Medikamentes mit dem Namen Furosemid (z.B. Lasix®) nötig sein.

Strahlenbelastung:
Effektive Dosis ca. 1 mSv. Zum Vergleich: die “natürliche Strahlenbelastung” in Deutschland liegt je nach Aufenthaltsort bei 1-5 mSv pro Jahr. Sie können die Strahlenbelastung reduzieren, indem Sie im Anschluss an die Untersuchung viel trinken und häufig die Harnblase entleeren.